Altersvorsorge in Zeiten von Covid-19
Seit Monaten verunsichert die Corona-Pandemie nicht nur die deutsche Wirtschaft, sondern auch all jene, die in ihre Zukunft investieren wollen. Ist die Rente in der Krise noch sicher? Und welche Vorsorgepläne lohnen sich jetzt? Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten für Sie zusammengestellt.
Kurzer Überblick
- Trotz der Corona-Krise gibt es weiterhin vielfältige Möglichkeiten, sich finanziell für das Alter abzusichern.
- Mit privaten Vorsorgeplänen können Rentenlücken geschlossen werden.
- Wer seine Altersvorsorge krisenfest machen will, sollte seine Anlagen streuen und langfristig investieren.
- Dank der gegenwärtigen Gesetzeslage ist Ihre Rente auch im Falle einer Rezession nicht in Gefahr.
Unsichere Zeiten: Das Coronavirus
Im Dezember 2019 wurde das Coronavirus erstmals in China diagnostiziert – und breitete sich kurz darauf schnell auf der ganzen Welt aus. Fast ein Jahr später ist die Pandemie noch immer nicht überwunden und stellt weiterhin ein gravierendes Gesundheitsrisiko dar. Auch das öffentliche und wirtschaftliche Leben ist dabei in Mitleidenschaft gezogen worden. Die kurzfristige Schließung von Geschäften und Betrieben hat viele Unternehmen schwer getroffen. Zudem sind internationale Handelsketten und die Börsenkurse zwischenzeitlich eingebrochen und bleiben labil.
Für viele Menschen bedeutet die Corona-Krise deshalb vor allem Zukunftsangst. Wie beeinflusst die Gesundheits- und Wirtschaftskrise die eigenen Vorsorgepläne? Was bedeutet die Kurzarbeit für den Rentenanspruch? Und wie lassen sich finanzielle Engpässe am besten auffangen? Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten.
Welche Vorsorge fürs Alter lohnt sich?
Auch die Corona-Krise hat die Antwort auf diese Frage nicht grundlegend verändert: Es gibt weiterhin vielfältige Möglichkeiten für Ihren Ruhestand vorzusorgen. Welche Art der Absicherung im Einzelfall die beste ist, hängt jedoch stark von Ihrer persönlichen Situation ab. Lässt es Ihre wirtschaftliche Lage beispielsweise zu, neben Ihrer gesetzlichen Rentenversicherung zusätzlich in eine private Altersvorsorge zu investieren, dann lassen sich Vorsorgelücken so gut schließen. Zudem können sich auch andere Produkte, wie beispielsweise die Rürup-Rente, aufgrund steuerlicher Vorteile durchaus lohnen.
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Ist meine Altersvorsorge krisenfest und wie lässt sich Risiko minimieren?
Ob Ihre Altersvorsorge krisenfest ist, hängt maßgeblich davon ab, wie Sie diese ausgestaltet haben. Haben Sie etwa in eine private Vorsorge mit hoher Renditechance investiert, also eine risikoreichere Anlageform wie Fondspolicen ohne Garantie, Fonds oder Aktien gewählt, dann sind Schwankungen auch durch die Corona-Krise natürlich nicht ausgeschlossen. Als Grundregel gilt hier: Je langfristiger Sie anlegen und desto breiter Sie Ihr Investment streuen, umso sicherer ist Ihr Vorsorgeplan. Andere Anlageformen, wie beispielsweise konventionelle Versicherungsprodukte mit vereinbartem Rechnungszins, bieten derweil die sicherste Anlagemethode.
Ähnlich verhält es sich mit der gesetzlichen Altersvorsorge. Denn auch um diese müssen Sie sich – selbst im Falle einer nachhaltigen Rezession – vorerst keine Sorgen machen. Dank der entsprechenden Gesetze darf die Rente in Deutschland nicht gekürzt werden, auch nicht dann, wenn das gesamtdeutsche Lohnniveau im Zuge eines wirtschaftlichen Abschwungs sinkt. Die sogenannte Rentengarantieklausel gibt es seit 2009. Sie wurde vom deutschen Bundestag als Reaktion auf die Finanzkrise beschlossen.
Und selbst bei einer Insolvenz Ihres Arbeitsgebers ist in Deutschland dafür gesorgt, dass Ihre Betriebsrente davon unbenommen bleibt. Geht ein Unternehmen Konkurs, dann tritt für gewöhnlich der sogenannte Pensionsversicherungsverein auf Gegenseitigkeit (PSVaG) auf den Plan. Dieser Träger zahlt die Betriebsrenten der Arbeitnehmer unter den richtigen Umständen vorerst nahtlos weiter.
Nicht gesichert ist derweil, dass die gesetzliche Rente in naher Zukunft erneut erhöht wird. Laut der Deutschen Rentenversicherung könnte es wegen der Corona-Krise im Jahr 2021 zum ersten Mal seit der Finanzkrise zu einer Nullrunde in Sachen Rentenerhöhung kommen.
Checkliste für eine krisenfeste Altersvorsorge
- Rentenlücken schließen: Ergänzen Sie Ihre gesetzliche Rente gezielt mit einem privaten Vorsorgeplan.
- Vermögen streuen: Setzen Sie in der Altersvorsorge nicht alles auf eine Karte, sondern diversifizieren Sie Ihre Anlagen (z.B. über Aktienfonds, Immobilien und diverse Versicherungsprodukte).
- Anlagezeiträume überdenken: Egal welche Anlageform Sie wählen, denken Sie langfristig. So minimieren Sie die Risiken.
- Staatliche Angebote nutzen: Informieren Sie sich frühzeitig über vom Staat geförderte Anlagemodelle wie die Rürup-Rente.
- Sparpläne einrichten: Investieren Sie in Fonds und börsengehandelte Fonds, dann legen Sie einen Sparplan an. Dabei werden in regelmäßigen Abständen fest fixierte Beiträge eingezahlt.
Kann ich meine Beiträge zur privaten Altersvorsorge aussetzen oder minimieren?
Wer sich in einer finanziellen Notlage befindet oder wegen der Corona-Krise kurzfristig in Geldschwierigkeiten gerät, sollte nicht gleich mit dem Schlimmsten rechnen: Denn tatsächlich gibt es vielfältige Möglichkeiten, um auf finanzielle Engpässe zu reagieren. Dazu zählen Beitragspausen, Beitragsstundungen und -reduzierungen und sogar Beitragsfreistellungen.
Um herauszufinden, welche Optionen für Sie in Frage kommen, melden Sie sich am besten direkt bei Ihrem SIGNAL IDUNA Partner in der Nähe oder rufen Sie uns an.
Wie wirkt sich Kurzarbeit auf den Rentenanspruch aus?
Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sorgen sich derzeit darum, dass ihre Rente infolge von Kurzarbeitsmaßnahmen schrumpft. Eine nicht ganz unberechtigte Angst, denn: Die Sozialversicherungsbeiträge werden während der Kurzarbeit zwar weiterhin abgeführt, allerdings an das reduzierte Einkommen angepasst. Dies wirkt sich entsprechend negativ auf die später ausgezahlte Rente aus.
Ein Grund in Panik zu geraten ist das allerdings noch nicht. Denn immerhin wird die vom Arbeitgeber geleistete Aufstockung der Sozialversicherungsbeiträge durch die Kurzarbeit kaum in Mitleidenschaft gezogen. Dies ist durch die Anrechnung eines fiktiven Entgelts in Höhe von 80 Prozent des ursprünglichen Lohns garantiert. Verdienen Sie also beispielsweise 3.000 Euro brutto, dann liegt ihr Rentenanspruch im Normalfall bei rund 29,40 Euro. Erhalten Sie im Zuge der Kurzarbeit nun 1.500 Euro, dann beträgt Ihr rentenversicherungspflichtiges Entgelt, dank des fiktiven Entgelts, immer noch 2.700 Euro. Ein Jahr Kurzarbeit erhöht Ihren späteren Rentenanspruch in diesem Fall also um rund 26,40 Euro. Ihr Verlust für dieses Beitragsjahr beträgt dementsprechend gerade einmal drei Euro.
Fazit zur Altersvorsorge in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie
Egal ob Corona-Krise oder nicht: Die Altersvorsorge ist immer ein langfristiger Prozess, mit dem Sie sich so früh wie möglich auseinandersetzen sollten. Und natürlich bieten sich auch in einer Krise Chancen, Ihr Kapital auszubauen. Bei fallenden Kursen an den Aktienmärkten könnten Sie profitieren: Zum Beispiel über den Erwerb von günstigen Fondsanteilen.
Gesetzliche Rente aufbessern
Die private Altersvorsorge ermöglicht Ihnen, Ihren gewohnten Lebensstandard im Alter weiterzuführen. Dabei gibt es verschiedene Strategien zum langfristigen Vermögensausbau.
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