Zahnzusatzversicherung ohne Gesundheitsfragen: Top oder Flop?

Wenn es um Zähne geht, wird es schnell teuer. Das liegt daran, dass die gesetzlichen Krankenkassen nur bestimmte Beträge (Festzuschüsse) im Rahmen der sogenannten Regelversorgung übernehmen dürfen. Den Rest zahlt der Versicherte aus eigener Tasche. Das kann teuer werden. Vor allem, wenn Sie sich statt der Regel- eine optimale Versorgung der eigenen Zahngesundheit wünschen.

Eine private Zahnzusatzversicherung kann diese Restkosten bis zu 100% übernehmen. 

Beim Abschluss einer Zahnzusatzversicherung müssen Sie meist sogenannte Gesundheitsfragen beantworten. Hierbei handelt es sich um Fragen rund um den Gesundheitszustand Ihrer Zähne. Man nennt diese Fragen auch Gesundheitsprüfung oder Zahnfragen.

Anhand Ihrer Antworten auf die Gesundheitsfragen kann der Versicherer Ihre Zahngesundheit einschätzen – und damit das eigene Risiko. Sind Sie gesund, ist das Risiko entsprechend niedrig. Der Versicherer kann Ihnen den für einen gesunden Kunden kalkulierten Grundbeitrag anbieten. Fehlen Ihnen beispielsweise Zähne, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Ihr Versicherer hierfür in absehbarer Zeit Leistungen bereit stellen muss. Er wird dann seine Beiträge höher ansetzen oder sogar keinen Versicherungsschutz anbieten.

Ihre Antworten entscheiden also darüber, ob und zu welchen Beiträgen Sie versichert werden.

Wie heißt es noch so schön: „Ein brennendes Haus lässt sich nicht gegen Feuer versichern“. Kommt der Versicherer durch Ihre Antworten zu dem Schluss, dass es bei Ihnen gesundheitlich bereits „brennt“, wird er Sie nicht versichern. Das kann zum Beispiel bei mehr als drei fehlenden Zähnen der Fall sein, bei bestimmten Vorerkrankungen oder wenn teure Zahnbehandlungen bereits angeraten oder begonnen wurden.

Einen Nachteil haben Gesundheitsfragen also nur für Menschen, deren Zahngesundheit deutlich eingeschränkt ist.

Für Menschen deren Zähne in Ordnung sind bedeuten Gesundheitsfragen eigentlich nur Gutes. Die Vorabprüfung ermöglicht dem Versicherer eine bessere Kalkulation von Beiträgen und Leistungen. Das Ergebnis sind meist ein breiteres Leistungsspektrum und höhere Kostenerstattungen zu günstigeren Beiträgen. Ein weiterer wichtiger Vorteil der besseren Kalkulation ist ein stabilerer Beitrag.

Durch Gesundheitsfragen kann der Versicherer meist deutlich umfangreichere sowie höhere Leistungen zu niedrigeren und stabileren Beiträgen anbieten.

Ja, einige Versicherer bieten Zahnzusatzversicherungen ohne Gesundheitsfragen an. Diese eignen sich besonders für Menschen, die aufgrund ihrer mangelnden Zahngesundheit von anderen Versicherern abgelehnt würden oder bereits wurden. Die Tarife sind in der Regel aufgrund des erhöhten Risikos teurer oder haben schlechtere Leistungen. Oder beides. Außerdem beinhalten diese Tarife fast immer Wartezeiten, in denen gar keine Leistungen gezahlt werden.

Die Gesundheitsfragen sind nicht standardisiert und variieren von Versicherer zu Versicherer. SIGNAL IDUNA stellt Ihnen beim Abschluss einer Zahnzusatzversicherung folgende drei (Kindern und Jugendlichen vier) Fragen:

Sind Ihre Zähne gesund und vollständig, sind Sie mit einer Zahnzusatzversicherung mit Gesundheitsprüfung am besten beraten. Die dauert übrigens durchschnittlich nur fünf Minuten. 

Haben Sie schlechte Zähne, Zahnlücken oder leiden Sie unter Parodontose, kann ein Tarif ohne Gesundheitsfragen sinnvoll sein. Rechnen Sie hier allerdings mit schlechteren Leistungen zu deutlich höheren Beiträgen.